23.05.2019

Erlebnisbericht: Von Zweien die auszogen, die Audi Regio Sprint 2019 zu fahren

oder Wo ist der Blaue?...

SGW – Es war wieder soweit, die Audi Regio Sprint 2019 stand am 27. April vor der Tür. Und damit die Saisoneröffnung der bayerischern Oldtimer-Ausfahrten.

Geplant als kleine Schwester der Donau Classic, die im Gegensatz zur Regio drei Tage und viele Wertungsprüfungen von den Teilnehmern abverlangt, führt die Regio Sprint die Oldtimer Enthusiasten einen (meist) wunderschönen Tag lang durch die Vielfalt des Altmühltales. Entlang der abwechselnden Landschaft, einigen Durchfahrtskontrollen und ganzen 2 (zwei) Wertungsprüfungen ist diese Ausfahrt relativ entspannend und gut für das Cockpitklima, mit Ausnahme der Ehrgeizigen.

Die „kleine Schwester“ ist zum 10 jährigen in diesem Jahr auch schon erwachsen geworden. Es hatten sich 265 Teilnehmer angemeldet, mit 16 Ur- oder Sport- quattros und davon 6 aus unserem 1.buc. Eigentlich waren es sogar sieben Meldungen, aber ein Mitglied hatte die Absicht einen früheren Rallye-Gegner der Rennboliden von Audi aus den achtziger Jahren, und auch ein Fahrzeug von Walter Röhrl, an den Start zu bringen. Dazu später mehr.

Mit unserer Startnummer im unteren Bereich hatte ich als Fahrer und Fotograph auch noch die Chance, sowohl vor dem Start, am Sammelplatz, wie auch nach der Zieleinfahrt die Teilnehmer, vor allem die BUCler, zu fotografieren.

Soweit war das ein guter Plan, die entsprechende Kleidung wurde bestimmt und hergerichtet. Der Tripmaster aus dem Winterschlaf geholt und sicherheitshalber die Gebrauchsanweisung überflogen. Es sollte ja alles am Tag X, dem Samstag funktionieren. Schnell noch neue Batterien für die Stoppuhren und schon wurde alles in den gerade überholten silbernen Uri eingebaut und abgelegt.

Die Regio Sprint begann für uns, wie für viele andere, am Freitagabend mit der Fahrt zur Dekra, technische Überprüfung für die Ausfahrt. Damit konnten sich zumindest die kleinen Startnummern etwas Zeit am Samstag sparen.

Aber wegen der 40 Jahrfeier der Dekra in Ingolstadt gab es an diesem Freitag ein Angebot mit Verpflegung und Getränk, das von vielen Teilnehmern dankbar angenommen worden ist.

Also fuhren wir mit 2 anderen BUClern vom Hotel durch die Stadt zur Dekra, ohne jede Vorstellung vom Verkehr am Freitagabend in Ingolstadt. Dieser erwischt uns voll auf einer Ringstrasse und so standen wir im Stau und waren 45 Stau- und Stehminuten unterwegs, bis wir endlich, auch wegen Hungergefühl, zur technischen Prüfung anstanden.

Diese war schnell erledigt und der Dekra-Sticker zierte die Windschutz.-scheibe.Wir fuhren los und bei der Ausfahrt stoppte der Uri, sobald ich vom Gas ging abrupt ab.Mit ungutem Gefühl und viel Gas parkte ich unseren zukünftigen Regio-Sprint-Helden auf dem Dekra Parkplatz.  Die sofort bereitstehenden Spezialisten aus unserem Club waren sich nach einigen Checks schnell einig, der Hauptbremszylinder im Motorraum war zu heiß geworden und blockiert die Bremsen.

Nach einer Abkühlung könnte man laut Aussagen der Profis zwar weiter fahren, aber ob es für eine große Ausfahrt, auch mit Warten und Anstehen, gut geht, dafür konnte keiner garantieren.

Beim schmackhaften Hähnchen mit Semmel und stillem Wasser wurde schon die Reparatur mit Nachtschicht von unseren Meistern geplant. Da es aber einige Unwägbarkeiten gab, haben wir als Besatzung die Regio Sprint für uns beendet erklärt und abgesagt.

Damit war klar, dass der Kassenwart (w) des 1.buc nicht mit ihrem silbernen quattro teilnehmen konnte.

Aber schon bei der Dekra tauchte die Frage auf: „Wo ist der Blaue?“ Der könnte doch als Ersatzfahrzeug einspringen!? Auch wenn es niemand was angeht, der „Blaue“ Uri vom Ehemann des Kassenwarts (w) war für die Regio Sprint nicht fahrbereit.

Nach Hause kamen wir ohne Probleme, das defekte Teil war abgekühlt, und der silberne „fast Held“ wurde in seiner Garage abgestellt.

Am Samstag fuhr ich zum Audi Forum, um einerseits die Unterlagen abzuholen und zweitens an der ersten Durchfahrtskontrolle, Audi Forum, zu fotografieren.

Aber auch zu früher Stunde gab es anscheinend nur ein Thema und immer wieder die gleiche Frage, „Wo ist der Blaue?“

Kurz nach der Dokumentenübernahme erfuhr ich, dass ein Clubmitglied noch gerne bei der Regio Sprint mitfahren möchte. Mit quattro, Frau und Kind begab er sich dann mit unserer Startnummer, alles mit der Rennleitung geklärt, auf die schöne Strecke. Hallo Alex, alles richtig gemacht und alle waren glücklich.

Nach der Kühle am Morgen wurde das Wetter besser und ich konnte bei bewölktem Himmel die Teilnehmer fotografieren.

Gegen 16.00 Uhr war ich wieder auf der Audi Plaza um die heimkommenden Teilnehmer bei Ihrer Ankunft im Ziel mit der Kamera festzuhalten.

Ein Rallye-Fahrzeug war schon vor der geplanten Zeit, angekommen. Die Restlichen habe ich bei passendem Licht noch in meine Kamera gebannt.

Man traf sich und viele Andere in der Nähe des Zielbogens. Die wunderbare Strecke, der zwischenzeitliche Regen, einige Durchfahrtskontrollen und vieles mehr wurden diskutiert. Neben der Frage „Wo ist denn der Blaue?“ hörte ich einige nette Geschichten, von denen ich zwei nacherzählen möchte.

Ein Uri-Fahrer hatte unterwegs kleine Probleme und blieb erstmal am Fahrbahnrand stehen. Er staunte nicht schlecht, als ein Fiat-Rallye-Gerät bei ihm stehen blieb und der Pilot dem leicht kränkelnden quattro mit Sachverstand half, so dass einer glücklichen Weiterfahrt nichts mehr im Wege stand. Nach der Veranstaltung trat der Uri-Fahrer unserem Club bei und wir begrüßen hiermit Jörg im 1.buc.

Ein anderer Uri-Fahrer fuhr längere Zeit hinter einem giftgrünen VW Polo, der mit 4 Damen besetzt war. Dieser Polo war im Inneren und auf der Hutablage mit diversen Stricksachen geschmückt. Darunter war unter der Heckscheibe auch eine gestrickte Kopie einer nackten weiblichen Brust, siehe auch Bild. Nach ca. 10 Minuten sagte der Copilot, in diesem Fall seine Ehefrau, „jetzt wird es Zeit, dass DU mal wieder zu mir oder auf die Strasse schaust!!!“

Alte Bekanntschaften wurden teils lautstark erneuert und sowohl vor der Kantine wie auch darin bekräftig. Die Zeit bis zur Siegerehrung verging wie im Fluge und alle waren zufrieden, vor allem, dass die Oldies und Youngies alles gut überstanden hatten.

An dieser Stelle unseren herzlichen Dank für die Veranstalter, Robert Faber und sein Donau-Classic-Team. Es war wieder super. Wir kommen gerne 2020.

Auch ohne direkte Teilnahme an der Regio Sprint hatte ich einen erlebnisreichen Tag, auch wenn die Frage nach dem „Blauen“ anscheinend nicht abschließend beantwortet werden konnte.

Wir werden nächstes Jahr an der Audi Regio Sprint teilnehmen und dann wieder Spass im und mit dem Uri haben.

Lisa und Willy